Frisch vom Fischmarkt

IMG_3559_fischermanNicht erst seit unserem „Live aus Luang Prabang“ Bericht Frisch vom Markt gehört der Besuch eines typischen lokalen Marktes zum Muss bei jedem Asien Trip. Da diese Institutionen leider meist die Angewohnheit haben, ziemlich früh zu beginnen, überlasse ich es meiner inneren Uhr, ob ich im Morgengrauen bereit für den Tangaller Fischmarkt bin. Und sie meldet sich tatsächlich, und so schlurfe ich kurz vor Sonnenaufgang auf einsamen Wegen gen Hafen. Wer mit dem Fischbusiness nichts am Hut hat, liegt um diese Zeit offenbar noch in der Koje – es ist glaube ich das erste und einzige Mal während unseres gesamten Aufenhaltes, dass bei einem Fußmarsch nicht spätestens nach 5 Minuten ein Tuk Tuk auftaucht und seine Dienste anbietet.
Am Point of Sale angekommen finde ich dann aber doch das erhoffte Gewusel vor. Allerlei Meeresgetier wie Thunfische und Makrelen wird aus den Bäuchen der eingelaufenen Kutter zu Tage befördert und noch an der Kaimauer aufbereitet und auf Eis gelegt, um baldigst den Besitzer zu wechseln. Was nicht passt wird passend gehackt, wobei es natürlich oftmals nicht gerade zimperlich zugegeht. Obwohl das alles nach Hektik klingt,  herrscht eine überwiegend relaxte Atmosphäre und ich kann als einer der wenigen anwesenden Voyeure in relativer Ruhe ein paar Aufnahmen machen. Noch vor Acht ist das Hauptgeschäft dann anscheinend vorbei, und am Strand werden in den kleinen Auslegerboote schon die Netze für die nächste Ausfahrt zusammengelegt.  Und ich hatte schon befürchtet, die pittoresken Holzboote lägen nur als Schauobjekte für die wenigen Touristen am Strand herum 🙂

Nach meiner Rückkehr gibts erstmal Familienfrühstück, anschließend wandern wir an den scheinbar endlosen Marakolliya Beach, den ich bereits gestern mit Felix erkundet habe (Life’s a beach). Alle paar Hundert Meter taucht zwischen den Palmen ein Guesthouse oder gelegentlich auch mal ein Guest auf, ansonsten ist man hier mit Wellen und Sand überwiegend alleine, und Felix hat seine Scheu vor der Brandung inzwischen völlig abgelegt und ist vom Ufer kaum noch wegzubekommen.
Unser Freund vom Coppenrath hat Wort gehalten, und so steht gegen Zwei ein Fahrer mit Minibus und ausreichend Platz parat, um uns an der Küstenstraße entlang nach Unawatuna zu bringen. Ein bisschen Wehmut reist auf dieser Etappe auch mit – zum einen ist Tangalle ein Ort, den man definitiv nicht gerne verlässt, und zum anderen ist Unawatuna unser letzter Stop vor Colombo, womit auch langsam das ungeliebte Thema „Rückflug“ am Horizont auftaucht. Schnell fordert allerdings das frühe Aufstehen seinen Tribut, und so weicht der Wehmut auf der kurvigen Straße schnell einem Schläfchen.

Es gab wohl keinen Ort auf unserer bisherigen Reise zwischen Negombo und Tangalle, in denen uns nicht irgendjemand Mirissa mit seinen Traumstrand ans Herz gelegt hat! Und als wir das Städtchen hinter Matara schließlich passieren, können wir uns natürlich einen Stop nicht verkneifen. Schnell wird klar, dass die Ecke bei soviel Hype ihren Geheimtipstatus lange hinter sich gelassen hat. Die Bucht ist wunderschön – keine Frage – aber im Vergleich zu Tangalle wirkt der Strand eher touristisch und voll (Achtung: Moppern auf hohem Niveau). Durch einen dieser Zufälle, die es nur im Urlaub gibt, laufen uns während unserer kurzen Aufenthalts am Beach noch M. und J. über den Weg, mit denen vor ein paar Tagen die Safari in Yala bestritten haben. Nach langer Suche haben sie doch noch eine bescheidene Bleibe gefunden, wer also vor hat, längere Zeit in Mirissa zu verweilen, sollte wohl doch lieber zeitig reservieren –  oder weiter nach Tangalle ziehen, wo es zumindest Übernachtungsmöglichkeiten im Überfluss gab!
Von Mirissa aus dauerte es dann auch nicht mehr lange bis die ersten Ausläufer von Unawatuna auftauchen. Unser Thaprobane Beach House, das wir uns als Basis für die nächsten Tage ausgesucht haben, liegt quasi direkt am bananenförmigen Strand, und Personal und Zimmer machen spontan einen überaus sympathischen Eindruck. Das ist auch gut so, den nach den zahlreichen Stop and Go Aufenthalten wollen wir ausnahmsweise mal gleich VIER volle Nächte hier verbringen – aber dazu mehr im nächsten Bericht!

5 Kommentare zu „Frisch vom Fischmarkt“

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