Boat to Bagan – ein Tag auf dem Ayeyarwaddy

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IMG_8033_bagan_at_nineBagan ist als Attraktion so etwas wie das Angkor Wat von Myanmar, und außer echten Hardcore Individualisten haben im Prinzip alle den mystischen Ort mit dem riesigen Pagodenfeld fest auf der Reiseroute eingeplant. Wer die Reise von Mandalay aus antritt, kann aus einem reichen Verkehrsmittelangebot wählen, von Taxi über Bus und Boot bis zum Flieger ist alles möglich. Im Zweifel hilft die bewährte Formel „Preis x Dauer / Erlebniswert“ bei der Entscheidungsfindung, und unsere Wahl fällt auf das Express Boot der Firma MGRG für 45$ pro Nase (Kleinkinder frei). „Express“ sollte man nicht überbewerten und bedeutet lediglich, dass der Kahn unterwegs nicht an jeder Milchkanne hält. In der Trockenzeit führt der Ayeyarwaddy nämlich trotz seiner beachtlichen Breite so wenig Wasser, dass alle Boote immer wieder die Geschwindigkeit drosseln müssen bzw. die Route zwischen den Sandbänken korrigieren. Mit 10h Fahrtdauer muss man daher mindestens rechnen, zumal sich die Strecke durch den Zickzackkurs gefühlt verdoppelt. Aber so ein slow day hat ja auch etwas Gutes, da wir zum ersten Mal seit einer Woche außer Ankommen rein gar nix vor haben!
IMG_7895_maryfelixsunrisePünktlich zum Sonnenaufgang um kurz vor Sieben legt der Kahn mit vielleicht 25 Mitreisenden am Pier im Süden von Mandalay ab, wir schippern vorbei an den Hügeln von Sagaing und unter den beiden markanten Brücken hindurch, die uns noch von der gestrigen Tour in Erinnerung sind. Um diese Zeit ist es noch relativ kühl, und die meisten kuscheln sich in eine der Borddecken, während eine Männerrunde mit östlichem Akzent den niedrigen Temperaturen mit Myanmar Whisky den Kampf angesagt hat (morgens um 7:30!).
Fuselfußnote: Im Vergleich zu den thailändischen und laotischen Reisschnäpsen, die sich ebenfalls „Whisky“ nennen, hat die Myanmar Variante ordentlich Umdrehungen (40+), schmeckt dafür aber auch ganz passabel (hier gibts sogar ein Tasting zu bestaunen).
IMG_7911_bridgesunDie Sonne holt schnell auf, und links und rechts des Stroms passiert im Prinzip nicht wirklich viel, selbst die Vegetation bleibt weitgehend konstant. Hier und da tauchen mal ein paar simple Strohhütten  auf oder es blitzt eine goldene Pagode hervor, Kinder winken, und ab und an kreuzt ein Binnenschiff unseren Kurs, das wahrscheinlich schon zu Zeiten der britischen Kolonialherrschaft im Dienst stand. Um halb Zwölf zaubert die Crew einen durchaus passablen Lunch, und die Whisky Taster Runde von heute Morgen zieht sich in den Schiffsbauch zum Tiefschlaf zurück und gibt somit das begehrte Sonnendeck für die moderaten Bierpichler frei. Zusammen mit ein paar lustigen Gesellen aus aller Herren Länder entsteht eine Talkrunde, die sich erst auflöst, als die (nicht gerade üppigen) Myanmar Beer Vorräte an Bord restlos aufgebraucht sind.

IMG_7959_bagannightGegen 5 Abends gehen wir in Bagan oder genauer gesagt im Norden von Nyaung U an einem einfachen Pier vor Anker. Alle, die in irgendeiner Form im Taxi Business aktiv sind, haben sich natürlich am Anleger versammelt und stürzen sich gierig auf die handvoll Fahrgäste. Wir stehen zwar nicht unter Zeitdruck, werden aber schnell mit einem sympathischen Pferdekutschenbesitzer handelseinig, der uns für 7$ zu unserer Bleibe zwischen Nyaung U und Old Bagan kutschiert. Mit nur einem PS scheint das Vehikel zwar etwas unter“motorisiert“ für 3 Erwachsene nebst Kind und Gepäck, das Pferdchen macht allerdings einen überaus fitten Eindruck und die gemäßigte Reisegeschwindigkeit passt perfekt zur Anreise mit dem Boot. Die ersten Pagoden sind praktischerweise vom Hotel aus fußläufig erreichbar, einzig wirklich negativer Punkt des Tages ist leider das chinesische Abendessen im nahe gelegenen Restaurant Harmony, dass weder mir noch Maria sonderlich gut bekommt, so dass wir das Lokal für uns in „Disharmony“ umtaufen.

3 Kommentare zu „Boat to Bagan – ein Tag auf dem Ayeyarwaddy“

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