Zorro Rad Etappe #1 – von Rothenburg o.d.T zum Altmühlsee

Was bisher geschah: A wie Abenteuer, Z wie Zorro

Rothenburg ob der Tauber ist echt ein schönes Fleckchen, und an einem sonnigen Samstag Morgen kann man sich gewiss in normalen Zeiten vor Touristen kaum retten. Vor allem Asiaten erliegen gerne dem Mix aus Altstadt, Burg und grünem Flusstal. Da diese aber nach wie vor ausbleiben, kann man heute sogar in relativer Einsamkeit durch den Burggarten spazieren. Leider bleibt mir nicht all zuviel Zeit zur weiteren Erkundung, da die erste 80km Etappe noch vor mir liegt, und ich nicht schon wieder durch die Dunkelheit zuckeln will.

Und die hat es gleich mal in sich: Wer den Altmühltalraweg von der Quelle bis zur Mündung in die Donau bei Kehlheim beradeln will, muss erst einmale „hoch“ zum Hornauer Weier, und dabei eine stattliche Höhendifferenz überwinden. Hier machen sich meine rund 20kg Zuladung dann doch bemerkbar, der besinnliche Ku Fu Panda Soundrack fliegt schnell aus dem MP3 Player, und macht Platz für Rainbows „Long live Rock’n’Roll“. Die Scheibe ist zwar fast so alt wie ich, bringt einem aber auch im Jahre 2020 noch über jede Steigung. Die Altmühlquelle selbst wird durch einen Stein markiert, eine Runde fröhlicher Rentner macht Bildchen von sich und später auch von mir, man quatscht über weitere Pläne und Ziele wie man das halt im Urlaub so macht, und dann wirds wieder ruhig im Altmühltal. Der Radweg orientiert sich im oberen Verlauf übrigens eher an normalen Straßen und Wegen etwas abseits der noch winzigen Altmühl, es herrscht allerdings auch kaum Verkehrt: 80% sind an diesem Tag Traktoren, 10% rüstige Rentern, 10% übrige Verkehrsteilnehmer.

Vor Colmberg mache ich Rast an einer eindrucksvollen Eiche, in Colmberg spare ich mir den Aufstieg zur Burg (sowie einen Besuch das etwas deplatziert wirkenden Golfplatzes), in Leuterhausen strande ich schließlich in einem wirklich urigen Biergarten. Man merkt, dass man in Bayern ist, wenn das Bier spottbillig und nicht unter 0,5 ltr zu haben ist. Versacken ist trotzdem tabu, schließlich sind es noch knapp 40 km bis Gunzenhausen. Auf dem Feld macht man auch mit Zuladung gut Strecke, zuweilen fehlt mir allerdings etwas Abwechslung. Ab Herrieden (noch so ein Bilderbuchort) dreht die Altmühl dann aber ordentlich auf, und es folgen die ersten Vorboten des fränkisches Seenlands.

Der Altmühlsee ist eins der Highlights der Region, und weil es noch früh am Abend ist, drehe ich noch eine komplette Runde drum herum, bis ich schließlich beim Reiterhof Altmühlsee eintrudele. Eigentlich wollte ich mir eine etwas preiswertere Unterkunft suchen, aber die Gegend scheint heiß begehrt, vor allem an einem Samstag mit Kaiserwetter. Die Zimmer sind allerdings wirklich top und ihr Geld wert, mein Rad parkt sicher in der Nähe der Pferdeställe, und ich schlafe nach dem Essen sofort ein und vergesse dabei sogar das Gute- Nacht-Bier, dass ich auf dem Balkon geparkt habe. Morgen geht es weiter nach Eichstätt, wieder 80 km, hoffentlich wieder mit ordentlich Sonne und Rückenwind!

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