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Savannakhet – Dinos, Seen und Grenzerfahrungen

Nach Savannakhet zieht es nicht allzu viele Laos-Touristen: Wer in den Süden will, der startet meist weiter unten in Pakse, für die Nordfraktion ist in der Regel spätestens in Vientiane Endstation. Richtig spektakuläre Highlights gibt es hier zugegebenermaßen keine,  dafür entspanntes Lao Life fernab vom Massentourismus, und ein durchaus spannendes Umland, das man bequem mit dem Roller erkunden kann. Nicht zu vergessen: Hier entspringt auch der Highway 9, der sich einmal quer durchs Land bis zur vietnamesischen Grenze Dansavan / Lao Bao schlängelt, und uns nach vielen Wochen im Inland endlich zurück ans (südchinesische) Meer führen soll.

Da geht doch noch mehr …

Die Reise startet in Thakek mit verhaltener Freude: Es handelt sich um einen richtigen Bus, und keiner muss auf dem Gang sitzen. Solche Kapazitäten dürfen natürlich nicht ungenutzt bleiben, und so halten wir nach ein paar Kilometern Zuckelei gleich wieder auf einem Platz hinter der Stadt, woraufhin ein paar flinke (und später keuchende) Laoten anfangen, die freien Flächen mit tonnenweise Linoleumbodenrollen (?) zu füllen. Der schwächliche Bus ist daraufhin noch träger als vorher, aber immerhin bleiben wir bis Savannakhet  vor weiteren Überraschungen verschont.
Das Mekong Städtchen ist uns auf Anhieb sympatisch, denn hier sind nicht nur die Katzen entspannt. Die französischen Einflüsse sind nach wie vor unverkennbar, auch Nico, seines Zeichens Hausherr der putzigen Villa Vivanouk, ist Franzose. Das hört man ihm zwar an, aber seine relaxte Art ist wiederum typisch laotisch. Um dieses Stadium zu erreichen müssten wir noch ein Weilchen in Asien herum reisen, oder einfach mal irgendwo hängen bleiben 🙂

Zu den Einrichtungen, mit denen man in Laos vielleicht nicht unbedingt rechnet, zählt zweifelsohne ein Dinosauriermuseum – das Exemplar in Savannakhet ist dann wohl auch das Einzige seiner Art und eine willkommene Abwechslung für Felix, auch wenn man natürlich keine Multimedia Show oder sonstigen Firlefanz erwarten darf. Ansonsten lässt man sich am besten zwischen der Mekong Uferstraße und dem Nachmarkt vor der katholischen Kirche treiben. Randnotiz: Hier verhungert garantiert keiner!

Am Wasser gebaut – Rollertrip ins Umland

Dass Savannakhet nicht allzu touristisch ist merkt man auch daran, dass es gar nicht so einfach ist, hier einen Rollerverleih zu finden. An einer der eher belebten Hauptstraßen (Sisavangvong Rd?)  werde ich schließlich fündig. Eine schöne Tour führt erstmal raus zum Bungva See, an dem sich ein paar einfache Kneipen niedergelassen haben. Die Terrassen aus Bambus ragen bis in den See rein, Seerosen und Frösche gibts gratis dazu.  Weiter geht’s zum Heilgtum That Ing Hang, dessen Stupa man schon aus der Ferne erkennen kann. Hier gibt’s allerhand zu besichtigen, und auch wenn es sich laut Reiseführer um „eine der bedeutensten Pilgerstätten des Landes“ handelt, hält sich heute der Besucherandrang in Grenzen. Uns zieht es anschließend in nördliche Richtung zum Lom See. Den fahrbaren Untersatz sollte man außerhalb des Waldes abstellen, es gibt zwar auf Maps.me einen Pfad Richtung See, der sich aber zunehmend im Dschungel verflüchtigt – Wandern macht da deutlich mehr Laune. Die Makaken und Pythons (!), die hier angeblich im Dickicht hausen, ließen sich übrigens heute nicht blicken. 

Persönliches Highlight war der südöstlich gelegen Tao (=Schildkröten) See, den wir am späten Nachmittag erreichen. Am Westufer lockt ein Restaurant mit großzügigen Hütten, die auf einem Seerosenteich mit Planken verbunden sind. Stilvoller kann man sein Beerlao nicht konsumieren, spottbillig ist der Laden noch dazu. Zu Essen gibt es am Nachmittag nichts, aber ein paar Snacks haben wir zum Glück immer dabei. Tja, und viel mehr Stops sollte man an einem Tag bei gemütlichem Tempo eigentlich auch gar nicht unterbringen. In Savannakhet kann man abends noch einen der Wats besuchen (z. B. Wat Xaiyamoungkhoun südlich des Nachtmarktes), oder der Mekong Uferstraße weiter in südlicher Richtung folgen, wofür uns aber leider die Zeit fehlt.

Bye bye Laos, Hello Vietnam

Eine Nacht mehr hätte es schon ein können … aber wir wiederholen uns 🙂 Auf geht’s zum vorerst letzten Busabenteuer auf laotischem Boden: Der internationale Bus über den Lao Bao Pass und Đông Hà  nach Huế in Vietnam. Die Karten hatte ich schon am Vortag erworben und so bekommen wir gute Plätze relativ weit vorne, was bei Kurvenfahrten nicht ganz unerheblich ist. Die meisten mitreisenden Hühner nehmen im Gepäckfach unten Platz, und zumindest Teile des Buspersonals sprechen etwas Englisch. Etwas mulmig ist uns aber trotzdem, vor allem ob das mit dem Grenzübertritt so alles so reibungslos klappt. Ein Visum haben wir nicht im Pass, da wir in knapp 2 Wochen über Hanoi wieder ausreisen und auch das Rückflugticket parat haben und deutsche Staatsbürger (Stand 2018) bis zu 14 Tage visumfrei im Land bleiben dürfen. Das gilt theoretisch auch für Grenzen über Land, aber die Formalitäten ziehen sich trotzdem hin, da dieses Wissen offenbar doch nicht überall präsent ist. Als die überwiegend laotischen Mitreisenden schon alle abgefertigt sind, und auch der Bus mit unserem Habseligkeiten schon die Grenze passiert hat werde ich langsam nervös, aber schlussendlich kommt dann doch 3x das erlösende „TschakTschak“, mit dem der Einreisestempel auf den Pass trifft.

Der Bus lässt uns außerhalb von Đông Hà an einer Tanke heraus, um weiter nach Huế fahren – rückblickend wären wir wahrscheinlich am besten auch einfach durch gefahren, aber beim Zeitpunkt der Buchung erschien mir die Gesamtfahrzeit einfach zu lange, zumal man ja durchaus mal 25% mehr Zeit einkalkulieren muss.

Schwimmen am Cam-Lo River

Macht aber nix, der Tankwart ruft uns ein Taxi, wir quartieren uns für eine Nacht im Sai Gon Dong Ha Hotel ein (nicht gerade hübsch, aber mit hübschem Pool und Zimmer mit Aussicht über den Fluss) und fahren am nächsten Tag mit dem Zug weiter. Der letzte Abschnitt unserer 91 Days kann beginnen!

Weiter gehts mit TiMaFe in Vietnam: