Mogotes im Nebel, Monstermuscheln und der Mangrovenstrand von Cayo Jutias

IMG_1913_cayo_jutias_beach_PANO_MINIIMG_1823_vinalespalms_MINIHeute Nacht hat es ziemlich heftig geregnet und ein Großteil des Viñales Tals liegt morgens unter einem dichten Nebelmeer, nur die Mogotes genannten Berge schauen hier und da noch raus. Till ist schon vor Sonnenaufgang auf den Beinen und braust spontan nochmal hoch zum Mirador Los Jazmines, von dem wir bereits gestern die Aussicht genossen haben. Der „Schuss ins Blaue“ scheint sich gelohnt zu haben, zumindest kehrt er (fast) pünktlich zum Frühstück mit einem stattlichen Schwung „Nebel vs Sonne“ Bilder im Gepäck zurück, die vielversprechend aussehen:

IMG_1875_road2jutias_MINIAufgrund der langgestreckten Form der Insel ist auf Kuba ein Strand selten weiter als ein paar Autostunden entfernt, ergo wollen wir auch im tiefen Westen mal wieder Salzwasser nippen. Die Wahl fällt auf die Halbinsel Cayo Jutias an der Nordküste, auf der es trotz des traumhaften weißen Strandes und der geheimnisvollen Mangrovenwälder keine Hotels gibt, so dass die Ecke nur von einer überschaubaren Anzahl an Tagesgästen bevölkert wird. Vor Abfahrt warnt Marilyn (zurecht) vor den teils recht holprigen und kurvigen Straßenabschnitten, und mahnt natürlich zur Rückkehr bei Tageslicht. Die Route über die Road 121 führt uns durch eine abwechslungsreiche und scheinbar heile Bergwelt vorbei an netten Ecken und tückischen Schlaglöchern bis ans Meer. Knapp 90 Minuten Fahrzeit sollte man aber schon einplanen, und da sind LKWs im Schneckentempo und der Parkwächter der uns gleich Bilder seiner Kinder zeigt noch nicht mit eingerechnet. Der Strand bleibt optisch nicht hinter den Erwartungen zurück, der Andrang zu Lande und zu Wasser hält sich in Grenzen, den Besucher erwarten einige bezahlbare Liegen im Schatten und zwei Restaurants, mehr braucht kein Mensch.  Für Felix gibt es hier sogar mal eine deutsche Spielgefährtin im gleichen Alter – sollten wir heute gar mal zum Lesen kommen???

IMG_1924_mangroven_monster_MINIWer es nicht allzulange auf der Liege oder in der Sonne aushält, hat rechts und links des „aktiven“ Strandabschnittes kilometerlang unverbauten Auslauf, begleitet von teils lebendigen und teils verwitterten Mangrovenbäumen. Unterwegs begegnet man vielleicht dem geschwätzigen Schotten Pete, der aussieht wie ein Wikinger und in seiner Heimat Salsa Kurse gibt, sagt einem freundlichen Krebs Hallo – ansonsten ist man aller Wahrscheinlichkeit nach einfach alleine mit sich und der Karibik!

Nix fürs HandgepäckDer Strand ist gespickt von Muscheln und Schnecken, Till erbeutet auf seinem Marsch sogar ein riesiges Schneckenhaus in dem locker ein Eichhhörnchen unterkommen könnte, das wir aber später bei Marilyns Tochter als Gastgeschenk zurück lassen, um potentiellen Ärger bei der Ausreise zu vermeiden. Leider gibt es am Strand auch überaus heimtückische Muschelexemplare, eines davon bohrt sich ohne Vorwarnung in Tills Fuß so dass erstmal das Lazarett-Kit ausgepackt werden muss. Zum Glück ist die Fahrtüchtigkeit noch nicht beeinträchtigt, und auch die Erfahrung „kubanischer Arztbesuch“ soll uns erspart bleiben.

Nach einem leckeren Nachmittagssnack in der kleinen Strandkneipe machen wir uns zeitig vor Einbruch der Dunkelheit auf den Rückweg, um nicht in einem der Schlaglöcher zu stranden oder ungewollte Bekanntschaft mit unbeleuchteten Tieren am Wegesrand zu machen. Im Inland scheint es mal wieder heftig geregnet zu haben, aber wir kommen mit ein paar Schauern davon und rollen pünktlich zur fortgeschrittenen Dämmerung auf Marylins gepflegten Rasen, der auch als Parkplatz fungiert. Später testen wir noch ein weiteres Lokal an der ergiebigen Hauptstraße, der Name ist uns entfallen, aber es hingen auffällige Kugellampen herum und jeder wurde satt. Nach diesem eher faulen Tag wollen wir morgen endlich mal rauf aufs Rad, hoffentlich spielen Wetter und Marylins Freund mit, der die Drahtesel bis nach dem Frühstück organisieren soll!

3 Kommentare zu „Mogotes im Nebel, Monstermuscheln und der Mangrovenstrand von Cayo Jutias“

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