Kurs auf Kambodscha Episode 1: Phú Quốc – Châu Đốc

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Unsere erste Etappe von Düsseldorf bis Phu Quoc war zwar ordentlich weit, aber logistisch nicht gerade anspruchsvoll, was sich heute ändern soll: In ungefähr 36 Stunden würden wir gerne im Herzen von Kambodschas Hauptstadt Phnom Penh ein kühles Angkor schlürfen! Dazu müssen wir zunächst auf die andere Seite der Insel, mit der Fähre aufs vietnamesische Festland, dann knapp 3h durchs Landesinnere bis nach Chau Doc, und von dort früh am nächsten Morgen auf dem Fluss Bassac bis zur Grenze bei Kaam Samnor, und weiter auf dem Mekong mitten rein ins bunte Treiben von Phnom Penh. Uff!
IMG_3163_bertivogtshafenSoweit der Plan, die Durchführung erweist sich schließlich als weitaus weniger kompliziert als befürchtet, da die meisten vietnamesischen Guesthouses nicht nur knuffige Hütten und kaltes Bier können, sondern auch Meister im Organisieren sind. Und so halten wir am Morgen eine handgekritzelte Quittung in der Hand, die uns zumindest heute bis Chau Doc bringen soll. Eine Taxe setzt uns zunächst am Bai Vong Pier im Osten der Insel ab, außer der Speed Ferry selbst („speed“ heißt übrigens erstmal nur das es auch eine langsamere Fähre gibt) warten noch eine handvoll Locals und Backpacker auf dem Weg ins Mekong Delta – ansonsten ist es eher ruhig, da die meisten „reinen“ Inselbesucher inzwischen offenbar lieber fliegen bzw. die Early Bird Fähre um Acht nutzen.

IMG_3175_bordprogrammDie Überfahrt ist trotz hohem Tempo eher entspannt, sieht man mal vom überdrehten  Bordkinoprogramm ab, welches den Fahrgast mit einer Art vietnamesischen Karnevalssitzung visuell und akustisch herausfordert. Nach draußen flüchten kann man übrigens vergessen, gut dass zumindest die Klimaanlage nur auf „Gemäßigte Eiszeit“ steht. Nach ca. 90 Minuten liegen wir schon in Ha Tien vor Anker, wo uns eine hektische Dame bei brütender Hitze zu einem relaxten Fahrer lotst, der unsere Quittung kommentarlos akzeptiert, und ruckzuck haben wie Ha Tien auch schon wieder verlassen.

IMG_3191_chaudoc_road_bikekidsÜber die Straßen von Ha Tien bis Chau Doc liest man viel Schlechtes, hier scheint sich aber inzwischen einiges getan zu haben und Mr. Relax schafft die Strecke mit Klostop in unter 2h. Wir checken direkt im Murray Guesthouse ein, wobei Guesthouse an dieser Stelle eher freundlich untertrieben ist – vom Zimmer über die Self-Service Bar bis zur Dachterasse ist alles liebevoll in Schuss, um um die Hang Chau Boot-Tickets für morgige Weiterreise nach Kambodscha hat man sich auch gekümmert, für 31$/Nacht kann man nur sagen: Daumen hoch!


IMG_3219_radelnDas Städtchen Chau Doc wirkt weitaus größer und lebendiger als wir dachten, und die wenigen Touristen gehen im Gewusel nahezu völlig unter. Wir lassen uns von der lokalen Version einer Rikscha (ein Rad mit einem eher abenteuerliches Blechwannenkonstrukt als Anhänger) zum Marktviertel fahren, das definitiv sehenswert ist, wenn man auf das typische asiatische Marktleben steht. Eine empfindliche Nase sollte man angesichts des eingelegten Fisches (?) aber besser nicht haben… Eigentlich wollten wir später zum Sunset noch eine Taxe zum Sam Mountain ca. 10km außerhalb der Stadt nehmen aber die Taxifahrer mögen uns nicht so recht verstehen oder rufen astronomische Preise auf.

IMG_3240_co_thamMaria und Felix ziehen sich daher lieber auf Murrays üppig bepflanzte Dachterrasse zurück, ich schnappe mir derweil eins der Gästeräder und hoffe den Berg noch vor Einbruch der Dunkelheit zu erreichen. Der Weg nach oben führt über gefühlt 1000 Stufen vorbei an mindestens ebenso vielen Hängematten, und ich bin heilfroh dass ich nicht wie beim Wat Tham Sua Felix auf dem Buckel habe. Japsend am „Gipfel“ erwartet mich zwar wegen des diesigen Wetters keine spektakuläre Aussicht, aber immerhin eine himmliche Ruhe, da ich offenbar der letzte Gast des Tages bin. Auf dem Weg treffe ich noch den Murray Sohnemann beim Blumenwässern, der mir noch ein Glas himmliches Wasser für den Rückweg im Dunkeln mit auf den Weg gibt.

IMG_3259_nachttempelAbends speisen wir so billig wie schon lange nicht mehr im Mekong Restaurant um die Ecke, und nach einem Absacker auf der Dachterrasse ist es auch höchste Zeit fürs Bett: Wer mit dem Boot nach Kambodscha will muss nämlich früh aufstehen – der Wecker steht auf 5:45!

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